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Frugale Lösungen ohne Sicherheitsverlust

Wenn frugale Lösungen nicht zu Lasten der Sicherheit gehen, kann weniger auch mehr sein. Produkte und technologische Lösungen aus hochentwickelten Industriestaaten wie zum Beispiel Deutschland sind oft „over-engineered“. Sie haben viele Features und Bedienelemente, die im klassischen Alltagseinsatz verzichtbar sind. Bei der Entwicklung frugaler Lösungen wird diese Denke quasi auf den Kopf gestellt: Nur das Nötigste – die sogenannte „Bottom-of-the-pyramid“ – statt die komplexe High-End-Variante. Steht Einfachheit dabei im Gegensatz zu Sicherheit? Ganz und gar nicht: In manchen Bereichen sind es gerade frugale Ansätze, die ein erhebliches Innovationspotential bieten.

Wenn einfach manchmal sogar sicherer bedeutet: Frugale Lösungen in der Medizintechnik

Während der Corona-Pandemie kam es in der Healthcare-Branche wiederholt zu globalen Lieferengpässen bei diversen Komponenten, was die Produktion dringend benötigter Produkte verzögerte. Ein Problem, das seitdem den Gesundheitssektor weiterhin signifikant beeinflusst. Und eine der Ursachen, warum ein neuer Blick auf die Fertigung von Medizintechnik entstand – besonders in Situationen mit beschränkten Ressourcen.

Der frugale Ansatz in der Medizintechnik richtet den Fokus auf den Sinn und die positive Wirkung durch effektive Reduktion von Komplexität: Einfach ist manchmal sogar sicherer – besonders dann, wenn eine einfache Bedieneinheit so verständlich konzipiert wurde, dass man in Notsituationen schnell und intuitiv reagieren kann. So müssen nicht wertvolle Minuten damit verbracht werden, eine ausführliche Anleitung zu studieren. In diesem Fall rettet Einfachheit sogar Leben.

Mittlerweile sind eine Vielzahl Entwürfe, Prototypen, Produkte und Lösungen im unteren und mittleren Preissegment entstanden, die größtenteils sogar von medizinischen Laien bedient werden können: Technologien, Geräte und Services, von denen alle Menschen profitieren – egal, auf welchem Entwicklungslevel das Land steht, in dem sie leben. Ein Denkansatz, der viel mit einem neu entstandenen Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung zu tun hat. Die Beispiele sind vielfältig:

  • Robuste, einfach bedienbare, sichere Beatmungsgeräte und Atemunterstützungssysteme für Erwachsene, Kinder und Säuglinge
  • Hochfunktionale EKG-Geräte mit einfach gehaltenen Bedieneinheiten
  • Innovative Diagnosemittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich: „Kaugummi-Schnelltest“
  • Kompakte, mobile Ultraschallgeräte und Computertomographen
  • Textile Brutkästen für Frühchen
  • Auf die wesentlichen Funktionen reduzierte Röntgengeräte

Einfach ist nicht einfach – aber es lohnt sich: produktive Herausforderungen für große Marktchancen

Produktentwicklung, Produktdesign und User Experience: In diesen Bereichen muss eine ganze Reihe komplexer Arbeitsschritte investiert werden, damit das Ergebnis im frugalen Sinne „einfach“ ausfällt. Alle Prozesse der Wertschöpfung werden verschlankt – ohne qualitativen Verlust und genauso sicher wie die hochentwickelte, mit vielen Features versehen Lösung.

Der Aufwand lohnt sich: So besteht mittlerweile nicht nur in Industriestaaten, sondern zum Beispiel auch in den sogenannten Schwellenländern ein erheblicher Bedarf an frugalen Lösungen und Produkten, in den unterschiedlichsten Branchen und innerhalb der gesamten technologischen Infrastruktur. Diese Marktlücken bilden ein großes Potential für alle Unternehmen, die sich auf die Entwicklung frugaler Produkte einlassen – und auf diese Weise nicht nur neue Märkte für ihr Business erschließen, sondern auch die generelle technische und damit auch soziale Entwicklung eines Landes nachhaltig nach vorn bringen können. Überflüssige, vom Kunden nicht gewünschte Funktionen werden weggelassen. Produkte und Lösungen werden neu entwickelt, mit einem speziellen, zielgerichteten Fokus auf den jeweiligen Einsatzbereich.

Referent vom Fraunhofer Institut erklärt am Bildschrim

Neue Technologien und das richtige Mindset: Ready for „Frugal Engineering“?

Viele neue Technologien, wie Automatisierung von Prozessen und Gerätesteuerungen oder IoT (Internet of Things) sind ideal geeignet für „Frugal Engineering“.

Parallel sorgen moderne Produktionsprozesse wie der 3D-Druck bzw. additive Fertigungsmethoden für weitere nützliche Effekte: Rohstoffe sparen, Überproduktion vermeiden, Folgekosten reduzieren.

Und einen der wichtigsten Gedanken in diesem Zusammenhang haben wir uns für den Schluss aufgehoben: Erfolgreiches „Frugal Engineering“ ist nicht zuletzt immer eine Frage der dazu passenden und erforderlichen Unternehmenskultur. Das richtige agile Mindset gehört ebenso dazu wie der ausführliche, regelmäßige Informationsaustausch mit den Kunden und Usern. Wird all dies kombiniert mit der bewusst geförderten Leistungsfähigkeit für schnelle, funktionale Anpassungen und einem effektiven Marketing: Dann können frugale Produkte ein richtiger Erfolg werden: Einfach, bezahlbar, praktisch, gut und sicher.

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